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Red. Strausberg "Märkische Oderzeitung"

Fotos: Gert Markert

 

Von Froschlöffeln und Fettblättern

Müncheberg (MOZ) Kinder stehen fasziniert vor Aquarien. In Arztwartezimmern wird gern deren beruhigende Wirkung genutzt und dann sind da noch leidenschaftliche Aquarianer. Für all jene gibt es erstmals am 4. September eine große Zierfisch- und Pflanzenbörse.

Die Parkplätze auf dem ehemaligen Pluta-Gartencenter Müncheberg werden selten ausgelastet. Dabei gibt es an die 600 Stellflächen an den Gewächshäusern – Platz genug für die Fangemeinde der Aquarienbesitzer, Zierfischhalter oder Terrarieneigentümer, für interessierte Laien und ein Hobby Suchende in der Region zwischen Berlin und der Oder.

Denn die 1. Zierfisch- und Pflanzenbörse auf dem Gelände hinter der Oberschule und dem Bauhof sollten sie besser nicht verpassen. Am 4. September wird sich dort ein Stelldichein geben, was Rang und Namen in der Züchtung und Produktion von Zierfischen, Aquarienpflanzen, Krebsen, Garnelen oder Schnecken aus den neuen Bundesländern hat. Aquarienbauer und Servicedienstleister werden zur Präsentation ihrer Waren wie zur Beratung zur Stelle sein. Führungen durch den Pflanzen-Dschungel finden statt und vor allem: Der aktive oder künftige Aquarianer trifft dort auf wirklich fachkundige Männer und Frauen.

Solche wie Tomas Kaliebe, den zu Bundesgartenschauen medaillen-bekrönten Aquarienpflanzenzüchter aus der Region. Er und Elke Rusch, Geschäftsführerin der seit 2010 auf dem Pluta-Gelände produzierenden Atlantis-Aquarienpflanzen-Gärtnerei, öffnen an diesem Tag die Türen zu der doppelschiffigen Gewächshaus-Halle weit. Mit dem renommierten Berliner Verein Anubias-Aquarien, der seit Jahren erfolgreich Börsen für Aquarien- und Terrarienfreunde in Berlin-Brandenburg organisiert, hat man einen versierten Partner an der Seite.

Gemeinsam versucht man, auf dem inzwischen von Großfirmen und Ketten beherrschten Marktals kleiner, jedoch kompetenterer Produzent bestehen zu können. „Wir wenden uns an die Endkunden hier vor Ort und wollen sie ganz legitim mit unserer Fachkenntnis und Ware bestechen“, nennt es Kaliebe, der wie viele kleine Produzenten in den vergangenen Jahren das Auf und Ab erlebt und durchgestanden hat.

Auf den Start nach der Wende mit einem Geschäftspartner in Berlin-Wartenberg, den späteren Umzug nach Wegendorf, wo die Echinodoren-Zucht (Schwertpflanzen) das Duo unter Kennern zwar weltweit bekannt machte, doch auch hier der Diebstahl von Sorten wie „Regine Hildebrandt“, „Altlandsberg“ oder „Feuerfeder“ einsetzte, folgte die Insolvenz von Zoologica.

Doch unterkriegen lässt sich ein Tomas Kaliebe nicht. Über Altlandsberger Bekannte sind Elke Rusch und er auf das seit mehr als zehn Jahren verlassene Pluta-Gelände aufmerksam gemacht worden, wo über die GEKO Fruchthandel GmbH eine günstige Einmietung in eine der beiden Hallen möglich wurde. Dann ging es ganz von vorn wieder los.

Mut macht den Aquarienpflanzenzüchtern auch, dass Zoohändler vom Vogtland bis nach Mecklenburg sofort Ja gesagt haben, als es um eine Teilnahme an der 1. Müncheberger Börse ging. So sollte am 4. September wirklich Betrieb auf dem Parkplatz sein.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
Ohne Moos nix los: In Hunderten kleinen Töpfchen gedeihen in der Halle nun auch Moose wie dieses Laubmoos, zeigt Atlantis-Aquarienpflanzen-Geschäftsführerin Elke Rusch. Für diese neuen Tendenzen gibt es bislang nur aus dem Müncheberger Gewächshaus Nachschub.
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Red. Strausberg "Märkische Oderzeitung"

Foto: Sientje Arzt

 

Aquarianer informieren über Zuchterfolge und Vorteile hiesiger Anbieter

Müncheberg (MOZ) Die auf dem einstigen Pluta-Gelände ansässige Wasserpflanzenfirma Atlantis in Müncheberg hat am Sonntagnachmittag zum dritten Mal zu einer Wasserpflanzen- und Zierfischbörse eingeladen. An die 150 Besucher interessierten sich unter anderem für die Zuchterfolge der Mitglieder des Berliner Vereins Anubias Aquarien. Dessen Vorsitzender Joachim Villan und Atlantis-Chefin Elke Rusch hatten die Börse ins Leben gerufen. "Wer sich hier informiert, erhält ausführliche Beratungen und beste Qualität", erklärte Villan.

"Wir zeigen zudem nachhaltige Tierhaltung", ergänzte Hobby-Aquarianer Norbert Odenbach. Im "aquarianisch" bisher wenig erschlossenen Müncheberg waren nun beispielsweise Maulbrüter aus dem Malawi-See zu sehen, die ihre Fischeier mehrere Wochen im Maul schützend durchs Gewässer tragen.

Hobby-Züchter Karl-Heinz Lang aus Berlin verwies zwar auf die eigentlich viel zu große Konkurrenz aus Osteuropa, sieht aber einen Vorteil der einheimischen Anbieter: "Unsere selbst gezüchteten Fische müssen nicht erst noch an das Leitungswasser hier gewöhnt werden." Manche könne man sogar mit blanchierten Kohlrabiblättern füttern, fügte sein Kollege Alfred Wagner lachend hinzu. In Berlin-Spandau, so die beiden, würden Zierfischbörsen schon seit 30 Jahren erfolgreich und in immer größerem Umfang laufen.

Für den 6. Mai von 12 bis 16 Uhr ist in Müncheberg die nächste Tauschbörse geplant. Wer bis dahin eine passende Umgebung vorbereiten will, kann sich bei Atlantis übrigens wochentags zwischen 15 und 18 Uhr nach geeigneten Wasserpflanzen umschauen.

 

 

Begeisterte Hobby-Züchter: Alfred Wagner und Karl-Heinz Lang aus Berlin waren jetzt in Müncheberg ebenfalls mit einem Stand vertreten.

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Quelle:

Irina Voigt 21.10.2012

Red. Strausberg "Märkische Oderzeitung"

Foto: Irina Voigt

 

 

Großer Teichteufel und Rainers Kitty

 

Müncheberg (MOZ) Auf dem Parkplatz im Marienfeld stehen die Autos mit Kennzeichen aus der ganzen Bundesrepublik und Polen. Das Interesse am 1. Echinodorus-Day bei Tomas Kaliebe ist groß. In den schwül-warmen Gewächshäusern trafen sich am Wochenende die Fachleute und auch viele Hobby-Aquarianer zum Fachsimpeln, zum Pflanzentausch und zum Einkaufen. Sie schauen sich an, wie andere ihre Aquarien und Terrarien angelegt haben, und was es Neues an Züchtungen gibt. Echinodoren sind Aquarienpflanzen. Es handelt sich um Froschlöffelgewächse, die unter Wasser prächtiges Blattwerk entwickeln und über Wasser durch schöne Blüten erfreuen. Über 50 Arten und Züchtungen mit Garantie der Sortenechtheit sind zu bewundern, da sich die Müncheberger - sie sind selbst renommierte Züchter - mit Oliver Krause und Hans Barth noch Züchter-Unterstützung aus Dessau geholt haben.

Hans-Jürgen Salow und seine Kollegen von den Bad Doberaner Aquarienfreunden haben die 300 Kilometer lange Anfahrt nicht gescheut. "Wenn die Pflanzen gut sind, ist der Weg nicht zu weit", sagt er, und hier bekäme man immer Qualität. Nicht, wie im Gartencenter, wo den Kunden Pflanzen verkauft würden, die sich für deren Zwecke gar nicht eignen. Die Männer aus Bad Doberan kennen den Veranstalter Tomas Kaliebe auch schon von anderen Ausstellungen. "Ohne ihre Hilfe hätte ich auf der IGA nicht mithalten können", sagt Kaliebe.

Professor Jürgen Matschke schaut auch vorbei. Der Pflanzenphysiologe i. R. aus dem Waldsieversdorfer Forstpflanzeninstitut fragt nach, wie es mit dem Versuch mit den Tannenzapfen weitergegangen sei. "Wir sind damit erst vorige Woche bei einer Schau ganz groß rausgekommen", freut sich Kaliebe. Erst seit Kurzem sei es ihm gelungen, in Zapfen kleine Wasserpflänzchen einzusetzen, die dann auch winzig bleiben. Sich also besonders gut für kleine Aquarien eignen. "Das ist richtige Floristenarbeit, die einen Bonsai-Effekt erzeugt, denn die Pflanze kann nur die Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen und wächst so nur langsam", sagt der Inhaber der Wassergärtnerei.

 

 

Winzig: Auf einem Zapfen wächst "Rainers Kitty", die sich für kleine Aquarien eignet.